Informationen zur Thematik Ablagerungen bzw. Korrosion in Hausinstallationsleitungen

Die Beschaffenheit des Trinkwassers ist von Natur aus gut, so dass Desinfektionsmaßnahmen in der Regel nicht erforderlich sind. Darüber hinaus werden die Richt- und Grenzwerte der Trinkwasserverordnung in vollem Umfang eingehalten.

 

Korrosionsvorgänge in der Hausinstallation:

Die Ursachen für Korrosionsvorgänge sind vielfältig. Häufig handelt es sich um ein Zusammentreffen mehrerer ungünstiger Faktoren, die eine nachteilige Veränderung des Werkstoffes nach sich ziehen. Mögliche Ursachen für die Begünstigung von Korrosionsvorgängen in der Hausinstallation können u. a. sein:

- Verschmutzungen aus der Bauzeit oder eingeschwemmte Fremdstoffe

- Installationsmängel

- Art und Qualität der verwendeten Rohrleitungen

- Ungünstige Betriebsbedingungen

- Nicht geeignete oder falsch eingestellte Wassernachbehandlung

 

Die vorstehend genannten Ursachen sollen nur als Verbraucherinformation dienen, im Schadensfall sollte die Klärung der Begutachtung durch einen Sachverständigen vorbehalten bleiben.

 

Verzinkte Stahlrohre:

Eine häufige Korrosionsursache bei verzinkten Stahlrohren ist eine mangelhafte Verzinkung, die sich mit dem Austrag von sandartigen Verunreinigungen, bzw. der Ansammlung dieser Partikel im Perlator darstellt. Es handelt sich hierbei

um sog. “Zinkgeriesel”. Nach einiger Zeit wird das Zinkgeriesel häufig von braunem Wasser begleitet.

Treten Schäden durch Lochfraß außerhalb des Gewindebereiches auf, kann dies auf nicht ordnungsgemäße Schweißnähte zurückzuführen sein. Auffallend ist hierbei, dass sich Fehler in der Schweißnaht auch erst nach 20 Betriebsjahren bemerkbar machen können. Bei der Bestellung des Materials ist daher ausdrücklich auf Qualitätsrohre

nach DIN 2440 und DIN 2444 zu achten. Qualitätsrohre sind zusätzlich mit “DIN -DVGW-geprüft” und Registriernummer versehen.

Vorsicht vor unvollständigen Kennzeichnungen!

Eine weitere Korrosionsursache besteht im Bereich von mangelhaft ausgeführten Rohrverbindungen wie z. B. nicht entgratete Rohrenden, unvollständig verschraubte Gewinde, herausragende Hanfabdichtungen und nicht zugelassene Gewindeschneidöle.

 

Was tun, wenn ein Schadensfall eingetreten ist?

Für das Wasserversorgungsunternehmen ist es zunächst wichtig, alle Informationen über Art und Umfang sowie den Ablauf des vorliegenden Korrosionsereignisses zu erhalten. Diese Untersuchung erfolgt im Allgemeinen durch unabhängige Sachverständige aus Bereichen wie Werkstoffprüfung und Installationstechnik. Die hierbei ermittelten Sanierungsmaßnahmen lassen sich nicht pauschal zusammenfassen, da sie individuell auf den jeweiligen Einzelfall abgestimmt werden müssen.

 

Die nachfolgend aufgeführten Maßnahmen können je nach Schadensfall zweckmäßig sein (fachgerechte Ausführung ist Vorraussetzung!):

- Einbau eines Wasserfilters unmittelbar nach dem Wasserzähler, um den Eintrag von partikulären Verunreinigungen aus dem öffentlichen Netz zu vermeiden (regelmäßiger Austausch der Filterkartuschen bzw. Rückspülung erforderlich!)

- Wiederkehrende Spülung aller Abnahmestellen bei ausgebauten Perlatoren.

- Optimierung der Betriebsbedingungen, wie z. B. Verringerung der Warmwassertemperatur.

- Einbau einer Dosieranlage mit DVGW-Prüfzeichen. Bei verzinkten Stahlrohren muss eine Dosierlösung eingesetzt werden, welche auf die Wasserzusammensetzung in Verbindung mit den bereits aufgetretenen

Korrosionsproblemen abgestimmt ist.

- Austausch von Rohrleitungsteilen bis hin zum Ersatz der gesamten Installation.

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